Hier schraubt der Chef selbst

Guido Schuchert hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Entsprechend engagiert und sorgfältig arbeitet er an den Autos seiner Kunden: Ein jedes wird so behandelt, als sei es sein eigenes.

Guido Schuchert
Schon in seiner frühen Jugend war Guido Schucherts Steckenpferd von weitem zu erkennen. Vor dem elterlichen Haus standen neben seinen motorisierten Zweirädern auch die Mopeds und Leichtkrafträder aller seiner Kumpels. Und denen konnte immer geholfen werden.

Recht bald wurde klar, dass ein eigenes Auto her muss. Da aber das 18. Lebensjahr und damit auch der Führerschein Klasse 3 noch eine Weile auf sich warten ließen, musste eine Lösung gefunden werden. Die bestand darin, das eigene Auto den Eltern zur Bewegung auszuleihen.

Von 1983 bis 1986 absolvierte Guido Schuchert in einem VW/Audi-Betrieb (damals noch VAG) folgerichtig eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. Leider kam schon mit der ersten Lohnabrechnung die Erkenntnis, dass das Autohobby nur durch die Arbeit als Mechaniker eher unzureichend ausgelebt werden kann. Es folgten verschiedene Weiterbildungen, unter anderem auch zum Kfz-Mechanikermeister und Kfz-Elektrikermeister. Dadurch konnte Guido Schuchert beruflich weiter aufsteigen. Dieser Weg führte ihn wieder ein wenig weiter weg von der Technik. In dieser Zeit blieben Sportwagen und Oldtimer ein Hobby.

In mehreren Autohäusern war Guido Schuchert danach als Service- und Betriebsleiter tätig. Dabei wich seine Meinung oft von der des Inhabers ab. Bei steigenden Umsatzzahlen und gestiegener Kundenzufriedenheit sank nämlich jedes Mal die Zufriedenheit des Chefs. Der wollte den Umsatz auch über die sinnvollen Grenzen hinaus weiter steigern, allerdings dann zu Lasten der Kundenzufriedenheit. Guido Schuchert konnte sich dies nicht beliebig lange mit ansehen. Es reifte der Plan der eigenen Werkstatt. Ohne gängelnde und teilweise unsinnige CI- und Zertifizierungszwänge können so die Kosten niedrig gehalten und die Arbeitsqualität auf einem hohem Niveau sichergestellt werden.

Ursprünglich als reine Exoten- und Old/Youngtimer-Werkstatt geplant, sollte die Arbeit an normalen Autos trotzdem weitergeführt werden. Schließlich hatten sich über die Jahre viele Kundenbindungen ergeben, die Guido Schuchert nicht vernachlässigen wollte.

Der Erfolg bereits im ersten Jahr gab dem Existenzgründer in seinen Entscheidungen Recht. Mittlerweile sind ca. 70% der Kunden aus dem Porsche-Umfeld, nicht zuletzt auch wegen diverser gemeinsamer Treffen und Ausfahrten. Ca. 10% der Kundschaft besteht aus der Lotus- und artverwandten Speedster-Klientel, nur ca. 20% sind Alltagsfahrzeuge.

Guido Schuchert hat sein Hobby vollständig zum Beruf gemacht. Auch seine Lieblings-Rennstrecke, die Nürburgring-Nordschleife, besucht er inzwischen nur noch selten aus privatem Anlass. Sehr viele "Trackday Tools" werden nämlich ebenfalls von ihm betreut, und zwar nicht nur in der Werkstatt, sondern auch vor Ort.

 

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